Privat-Praxis für Psychotherapie, Coaching und Beratung

Idee für DEMENZial

Seit 2010 mit der Diagnose Alzheimer im engsten Angehörigenkreis konfrontiert, spürte ich immer mehr, wie schnell ich bei der „Pflege“, bei der Betreuung, bei dem Alltäglichen an meine emotionalen Grenzen kam, immer mit dem Bewusstsein: das ist erst der Anfang.

Als ich merkte, wie sehr sich meine Gedanken nur noch in eine Richtung bewegten, der tägliche Spagat zwischen Familie, Beruf und Pflege zu Schlafstörungen und anderen Beschwerden führte und ich mich dabei ertappte, gar nicht mehr ich selbst sein zu können, suchte ich nach einer Möglichkeit wieder ruhiger, zufriedener und in mir ruhender, die tägliche mir sehr am Herzen liegende Begleitung meines Menschen mit Demenz zu gestalten. Vor allem um wieder die schönen Momente, die es ja auch immer im gemeinsamen Erleben gab, wahrzunehmen und Kraft und Energie zur Verfügung zu haben.

Es gibt sehr viele und gute Seminare zum Umgang mit Menschen mit Demenz, viel Literatur. Ein Programm, das mir als Pflegende aber aufzeigt, wie es mir tatsächlich gelingt, positive Aspekte zu sehen ( wo ich mich doch vielleicht selber in einer Situation gefangen fühle, der ich zur Zeit wenig positive Dinge abgewinnen kann), wie ich geduldig bin, wenn ich tagtäglich mit dem sich verändernden Weltmodell des Kranken konfrontiert bin, fand ich für mich nicht.

Während einer NLP-Ausbildung 2012 habe ich dann Übungen und Techniken kennengelernt, die mir besonders hilfreich waren. Mit diesen Übungen war es mir möglich, so mit der Aufgabe umzugehen, dass ich wieder die Liebe, die Zuneigung und Geduld zeigen konnte, die mir entsprechen. Ich schlüpfte langsam in meine neue Rolle und konnte es aber auch zulassen, um den Menschen zu trauern, der sich immer mehr verändert und in seiner eigenen Welt lebt.

Die einfache Erkenntnis, dass der Mensch mit Demenz nichts mehr aktiv an seiner Situation verändern kann, aber ich als gesunder Pflegender es in der Hand habe, die gemeinsame verbleibende Zeit für alle Beteiligten so positiv wie möglich zu gestalten, war sehr befreiend und auch herausfordernd.

Durch bewusstes Ausnutzen und Erlernen von Techniken, die in schwierigen Situationen Ruhe und Gelassenheit geben, veränderte ich den Alltag. Nicht nur mein eigenes Erleben und meine Wahrnehmung und Reaktionen, sondern auch den Alltag meines Menschen mit Demenz.

Die Zeit der Pflege, so schwierig und kräfteraubend sie auch war, war gleichzeitig sehr bereichernd, zu tiefst berührend und wertvoll. Diese Erfahrungen und Techniken möchte ich gerne an Sie weiter geben, damit Sie für sich Ihren Weg finden und gesund bleiben.